Magazin der Universität Zürich Nr. 3/97

Öffentliche Vorlesungsreihen


[ Interdisziplinäre Veranstaltungen Uni/ETH | Wissenschaftshistorisches Kolloqium | Ostasien-Programm ]


Jedes Semester führen Universität und ETH verschiedene Vorlesungsreihen durch, die auch für eine breitere Öffentlichkeit zugänglich sind: Intellektuelle Streifzüge in das topaktuelle Thema «Deregulierung und Chancengleichheit», in die Geschichte der Wissenschaft und die der Exotik Ostasiens.

Chancengleichheit (22635 Byte)Chancengleichheit – auch für Hochschulen ein Thema.


Interdisziplinäre Veranstaltungen Uni/ETH

Seit über 20 Jahren laufen die Interdisziplinären Veranstaltungen Universität/ETH Zürich. Mit den Themen soll sowohl der Austausch zwischen der Universität und der ETH Zürich als auch zwischen den Hochschulen und der Aussenwelt, vor allem der Stadt und dem Kanton Zürich, gefördert werden. Koordiniert werden die Veranstaltungsreihen durch die Kommission für Interdisziplinäre Veranstaltungen Universität/ETH Zürich (KIV), in der Vertreter und Vertreterinnen beider Hochschulen sitzen. Die Themen für die Veranstaltungen entstehen entweder in der Kommission oder werden von aussen an sie herangetragen und anschliessend intensiv diskutiert. Eine der Veranstaltungsreihen im Wintersemester 1997/98 läuft unter dem Thema «Deregulierung und Chancengleichheit – Neue Herausforderung an Staat und Gesellschaft» und wird von den Gleichstellungsbeauftragten der Universität und der ETH Zürich, Elisabeth Maurer bzw. Silvia Wyler, zusammen mit Elisabeth Bühler, Oberassistentin am Geographischen Institut der Universität, organisiert. Zusammen mit den anderen beiden Frauen und unterstützt durch die Gleichstellungskommission der Universität hat Maurer das Projekt bei der KIV eingereicht. Dieses ist, gemäss Elisabeth Maurer, nur deshalb zustande gekommen, weil die intensiven Vorbereitungsarbeiten aufgeteilt werden konnten und von vielen unterstützt wurden. Damit zeigt die aktuelle Veranstaltungsreihe auf, wie Bereiche mit wenig finanziellen Mitteln trotzdem grössere Projekte realisieren können, nämlich wenn ETH und Universität Zürich zusammenarbeiten.

Kontaktadresse:
Kommission für Interdisziplinäre Veranstaltungen (KIV):
Prorektorat Lehre und Forschung der Universität Zürich
Tel.: 01 634 22 21


Wissenschaftshistorisches Kolloquium

Seit 1975 veranstalten Dozenten beider Hochschulen jedes Semester eine Vorlesungsreihe zu wissenschaftsgeschichtlichen Themen. Ursprünglich vor allem auf Naturwissenschaften, Mathematik und Medizin konzentriert, umfasst das inhaltliche Spektrum heute nahezu alle an den beiden Hochschulen gepflegten Wissenschaften. Während im ersten Jahrzehnt Kolloquien mit klassisch biographischer Ausrichtung überwogen, wird seit einiger Zeit wissenschaftliche Entwicklung eher erkenntnistheoretisch und in ihrer gesellschaftlichen Bedeutung angegangen. Wissenschaftliche Tätigkeit von heute ist morgen bereits Geschichte. Daher nimmt sich das Kolloquium mehr und mehr topaktuellen Themen an.

Die jeweils von einer ausgiebigen Diskussion gefolgten Vorträge, zu welchen hochkarätige Experten aus dem In- und Ausland eingeladen werden, erfreuen sich grosser Beliebtheit und sind sehr gut besucht. Die Beiträge einiger Kolloquien liegen auch gedruckt vor.

Die Vortragszyklen der Sommersemester 1996 und 1997 waren dem Thema «Modell-Theorie-Wirklichkeit. Elemente des wissenschaftlichen Weltbildes» gewidmet. Dazwischen untersuchte die Veranstaltung des Wintersemesters 1996/97 «Die geistige und soziale Bewältigung des technischen Wandels». Das Kolloquium im laufenden Wintersemester betrachtet «Seuchen» aus medizinischer, gesellschaftlicher, politischer, juristischer, kulturhistorischer und ethischer Sicht. Im kommenden Sommersemester 1998 soll das nicht immer ungetrübte Verhältnis «Wissenschaft und Öffentlichkeit als Partner – einst und jetzt» ausgeleuchtet werden.

Das Wissenschaftshistorische Kolloquium ist öffentlich zugänglich und findet in der Regel jeden zweiten Mittwoch von 17.15 bis 19 Uhr im Hörsaal 104 des Hauptgebäudes der Universität Zürich statt.

Kontaktadresse:
Dr. Yvonne Voegeli, ETH-Bibliothek
Rämistrasse 101, 8092 Zürich
Tel.: 01 632 22 61

Ausblick (15969 Byte)Ausblick auf das Kolloquium «Wissenschaft und Öffentlichkeit» SS98: Am Institut für technische Physik der ETH in den 50er Jahren entwickelter Prototyp des «Eidophor», ein Verfahren zur Produktion von Farbfernsehbildern im Kinoleinwandformat für die Direktübertragung von TV-Sendungen an Grossanlässen.


Ostasien-Programm

Ostasien fasziniert nicht nur durch den Hauch des Exotischen, es wird auch politisch und wirtschaftlich für den Rest der Welt immer bedeutender. Deswegen sind Wissenschafter aus dem Westen, das heisst auch aus Zürich, vermehrt an Information über Ostasien interessiert, besonders wenn sie eine Zusammenarbeit mit Partnern aus diesem Kulturraum planen. Das Ziel des Ostasien-Programms, das im Wintersemester 1995/96 als Japan-Programm gestartet wurde, besteht darin, Interessierten aus natur-, ingenieur- und wirtschaftswissenschaftlichen Fächern elementare Kenntnisse über den ostasiatischen Kulturraum zu vermitteln. Das Programm besteht aus vier Bausteinen: Sprachunterricht, Kulturen und Gesellschaften, Wirtschaft, Management. Koordiniert wird das Programm durch die Abteilung für Geistes- und Sozialwissenschaften und die Abteilung für Betriebs- und Produktionswissenschaften der ETH Zürich. Mit der Universität Zürich wird auf kulturwissenschaftlicher Basis zusammengearbeitet. Kontaktadresse dort ist das Ostasiatische Institut. Die öffentliche interdisziplinäre Ringvorlesung unter dem Titel «Ostasien – Eine kulturwissenschaftliche Einführung», welche ETH und Universität gemeinsam organisieren, befasst sich mit Themen, die über das eigentliche Kernprogramm des Ostasien-Programms hinausgehen. Sie soll ein Forum bieten für Angehörige verschiedener Disziplinen, die sich mit Ostasien befassen und die ihre Erfahrungen mit anderen austauschen wollen. Ein differenziertes Verstehen nicht nur der fremden, sondern auch der eigenen Kultur wird angestrebt. Veranstaltungen aus dem Ostasien-Programm finden auch dieses Semester wieder statt. Die nächste öffentliche Ringvorlesung «Ostasien – Eine  kulturwissenschaftliche Einführung» wird im Sommersemester 1999 durchgeführt.

Kontaktadresse:
Yoshiko Ono-Premper/Reto Spring, BWI E3
Zürichbergstrasse 18, ETH Zentrum, 8092 Zürich
Tel.: 01 632 05 83


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unipressedienst – Pressestelle der Universität Zürich
Nicolas Jene (upd@zuv.unizh.ch)
Last update: 06.01.98