Watch your back!

Vom 20. bis 30. Januar läuft die gesundheitsfördernde Initiative des Akademischen Sportverbandes Zürich (ASVZ): Watch your back! Allen, die die beiden Hochschulen sitzend oder tragend mitgestalten, soll auf die Sprünge geholfen werden, damit Rückenbeschwerden keine Chance haben.

VON CORINNE STECHER

Wir sitzen im Zug, Bus oder Auto, arbeiten und studieren sitzend. Nicht genug, wir sitzen auch abends vor dem Fernseher, beim Nachtessen oder im Konzert. Die Folgen unseres bequemen Lebensstils muss vor allem unser Rücken tragen: Verspannungen im Nacken- und Kreuzbereich, Bandscheibenprobleme – oft begleitet von Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, Müdigkeit.

Abb.: Stretching dehnt und lockert verkrampfte Muskeln! Gehen Sie langsam in die Dehnstellung, bis Sie ein Ziehen im Muskel spüren. Bleiben Sie 15–30 Sekunden in der Dehnstellung. Atmen Sie ruhig! Kein Wippen! Dehen Sie täglich!

Mit unserer Kampagne Watch your back wollen wir dieses Jahr speziell diejenigen ansprechen, die an der Hochschule in irgendeiner Form tätig sind – sei es sitzend oder tragend. Wo und was auch immer Sie arbeiten – in der Administration, im Betriebsdienst, in der Assistenz oder Professur – wir wollen helfen Rückenbeschwerden gezielt vorzubeugen, zu lindern oder gar zu beheben. Wir bieten Gelegenheit zu erfahren, was der Rücken braucht, um gesund zu bleiben und sich wohlzufühlen.

Tips für Kopfmenschen und Sitzgrössen

Wer unter Druck steht muss belastbar sein: Unser zentrales Haltungselement ist die Wirbelsäule. Da sie neben der Aufgabe Gewicht zu tragen auch beweglich sein muss, ist ihr Aufbau kompliziert und ihre Schadensanfälligkeit relativ gross. Unser Rücken ist verschiedenartigen Zug- und Druckbelastungen ausgesetzt. Die Bandscheiben sorgen dafür, dass dieser Druck gleichmässig verteilt und unsere Wirbelsäule nicht überlastet wird. Damit unsere Bandscheiben elastisch bleiben, müssen wir sie bewegen. Denn im Gegensatz zu unseren Muskeln haben die Bandscheiben keine Blutgefässe, sondern sie erhalten ihre Nährstoffe durch Bewegung. Bei fehlender Bewegung, falschem oder langem Sitzen verlieren die Bandscheiben an Elastizität und werden verletzungsanfällig. Als Folge können Rückenprobleme und Schmerzen auftreten. Schon ein geringes Mass an körperlicher Aktivität macht unseren Körper widerstandsfähiger und steigert das Wohlbefinden.

Bewegen Sie sich deshalb regelmässig: Gebrauchen Sie Muskeln, die Sie im Alltag nicht beanspruchen: tanzen, wandern, spielen, skifahren, joggen... die ganze Palette steht Ihnen zur Verfügung. Die Hauptsache ist, das Training macht Spass und Sie bleiben in Bewegung!

Wer lange sitzt lebt gefährlich: Vor allem regelmässige Abweichung von der Idealform, wie dies bei langem , falschem Sitzen der Fall ist, kann zu Fehlhaltungen der Wirbelsäule und somit zu schmerzhaften Rückenbeschwerden führen. Wie können Sie dem vorbeugen?

Belastungs- und Positionswechsel: Wechseln Sie beim Sitzen Ihre Haltung so oft wie möglich. Stehen Sie wenn möglich alle 20­30 Minuten kurz auf. Entspannen Sie sich! Verändern Sie Ihre Position! Suchen Sie Alternativen zum Sitzen!

Stärken Sie Ihre Muskulatur: Ein Kraftausdauertraining hilft Ihnen, längere Zeit beschwerdefrei sitzen zu können.

Dehnen und lockern Sie Ihre Muskulatur: Während wir täglich in unseren Sitzpositionen verharren, verkrampft oder verkürzt sich dabei unsere Muskulatur. Wenn Sie viel sitzen, sollten Sie deshalb Ihre Muskulatur regelmässig dehnen und lockern! Die Abbildungen auf der vorhergehenden Seite zeigen, wie's gemacht wird!

Um allen Anforderungen unseres täglichen Lebens gewachsen zu sein, sind wir auf einen leistungsfähigen, gesunden Körper angewiesen. Deshalb sollten wir Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit regelmässig trainieren. Belastung und Bewegung stärken Knochen und Bänder. Auch Fehlbelastungen, wie sie im täglichen Leben unvermeidbar sind, bedeuten für einen trainierten Bewegungsapparat eine geringere Gefahr. Sie werden sehen, diese Anstrengung lohnt sich!

Wir bauen Ihnen eine Brücke zu Ihrem Wohlbefinden

Die Veranstaltung Watch your back wird dieses Jahr nach 1995 zum 2. Mal durchgeführt. Wir glauben, dass es sinnvoll ist, dieses Thema wieder aufzugreifen, da die meisten Menschen früher oder später in ihrem Leben von Rückenbeschwerden heimgesucht werden.

Mit Sonderveranstaltungen zu verschiedenen Gesundheits- und Fitnessthemen wollen wir theoretische und praktische Informationen vermitteln und damit Gelegenheit schaffen, sich seine eigene Gesundheitskompetenz zu erweitern. Die Teilnehmenden sollen schliesslich in der Lage sein, ihren Alltag in eigener Regie gesundheitswirksam zu gestalten.

Corinne Stecher ist Mitarbeiterin des ASVZ.

unipressedienst ­ Pressestelle der Universität Zürich
Nicolas Jene (upd@zuv.unizh.ch)
http://www.unizh.ch/upd/magazin/4-96/
Last update: 09.07.97